Logos, Artworks, Anzeigen und Fotos der 70er- und 80er-Jahre
DIE ERSTEN FIBERGLASDRUMS AUF DER WELT
North Drums sind einzigartige, hornförmige Schlaginstrumente, die entwickelt wurden, um den Klang direkt nach außen zu projizieren und so das Publikum mit optimalem Sound zu versorgen. Erfunden wurden sie 1968 von Roger North, einem Schlagzeuger aus Boston.
Er war auf der Suche nach einem Drumset mit mehr Schalldruck. Klanglich sollten sie direkter klingen mit mehr tiefen und mittleren Frequenzen sowie mehr Volumen. „Ein Kit, das sich in kleinen Clubs auch ohne PA durchsetzen kann". Er tüftelte und überlegte und fand in Fiberglas das perfekte Material für die Revolution im Drumdesign.
1971: DAS ERSTE PATENT FÜR NORTH-DRUMS
Roger North, damals Mitglied der Band Quill und später Schlagzeuger bei den Holy Modal Rounders und den Clamtones, entwickelte die North Drums zunächst für seinen eigenen Gebrauch. 1971 erhielt er ein US-Patent (#3603194) für das Design. Ab 1973 begann er, die Trommeln in Handarbeit herzustellen und sowohl direkt als auch über Händler an Musiker und die Öffentlichkeit zu verkaufen.
Seine Idee war inspiriert vom Aufbau eines Schalltrichters: Der Kessel setzt sich zylindrisch fort, öffnet sich exponential und ist um 90 Grad nach vorn in Richtung der Audienz gebogen. Die Trommeln sind "single-headed" und entwickeln durch den offenen Horncharakter einen enormen Schalldruck. Nicht nur „Live" setzen sich die Drums durch - viele Studios waren (und sind) von den Drums begeistert, da sie sich gut abmiken lassem und durch die Öffnung gute Mikro-positionierungen sowie eine differenzierte und gut trennbare Abnahme ermöglichen
REVOLUTIONÄRES DESIGN & GUTE HARDWARE-KONZEPTE
Aber vor allem begeisterten die North-Drums durch ihr revolutionäres Design das voll und ganz in die 70er-Ära passte. Die Möglichkeit der Farbgebungen schienen unbegrenzt: Neben weissen und schwarzen waren besonders rote und gelbe North-Kits beliebt. 2-farbig, 3-farbig, aussen schwarz, innen weiss...alles war möglich und die Finishes bekamen ihren besonderen "Appeal" durch die ästhetische Trichterform der Kessel.
In Punkto Hardware waren die amerikanischen North-Drums den britischen Staccato´s haushoch überlegen. Die Toms wurden an einem gebogenem Rack montiert und konnten so gut fixiert werden. Aus der Idee von Roger North wurde ein Patent und Anfang der 70er stellte er die ersten Kits her.
1976 LIZENZIERTE RECHTE AN MTI
1976 lizenzierte er die Rechte an die Firma Music Technology Incorporated (MTI), um die Produktion und den Vertrieb zu steigern. MTI nutzte unterschiedliche Herstellungsverfahren, darunter Fiberglas und später spritzgegossenes Polystyrol. Die Produktion fand unter anderem in Long Island, Oregon und schließlich in Italien statt.
DAS SCHLAGZEUG ZUM ZEITGEIST
Die Besonderheit der North Drums liegt in ihrem innovativen hornförmigen Design, das speziell darauf ausgelegt ist, den Klang direkt und zielgerichtet nach außen zu projizieren. Diese Konstruktion unterscheidet sie fundamental von herkömmlichen Schlagzeugen und bietet eine Reihe einzigartiger Eigenschaften in Punkto Klangprojektion und Sound.
Die markante Form der North Drums machte sie zu einem visuellen Highlight auf der Bühne. Die nach vorne gerichteten Trommelkörper wirkten futuristisch und setzten optisch ein Statement, das viele Musiker anzog. In den Anfangsjahren wurden die Trommeln von Roger North selbst in Handarbeit hergestellt, was ihnen eine besondere Wertigkeit verlieh. Später wurde die Herstellung zwar industrialisiert, behielt jedoch die hohen Standards.
Die North Drums kombinierten eine technische Innovation mit einem unverwechselbaren Klang und Design. Ihr Fokus auf Klangprojektion und ihre extravagante Optik machten sie zu einer außergewöhnlichen Wahl für Schlagzeuger, die sowohl akustisch als auch visuell auffallen wollten.
DIE KLANGPROJEKTION
Dank der hornartigen Form werden die Schallwellen gebündelt und direkt nach vorne abgestrahlt. Das bedeutet, dass der Klang klarer, präziser und mit mehr Durchsetzungsfähigkeit beim Publikum ankommt. Diese Eigenschaft machte sie besonders attraktiv für Live-Auftritte.
KRAFTVOLL UND RESONANDER SOUND
Die ungewöhnliche Bauweise aus Fiberglas oder später spritzgegossenem Polystyrol erzeugte einen Klang, der sowohl kraftvoll als auch resonant war. Sie eigneten sich besonders gut für Genres, bei denen eine durchdringende Klangpräsenz wichtig ist.
KEIN KOMMERZIELLER ERFOLG
Das radikale Design konnte die meisten Schlagzeuger der 80er-Jahre in der Ära der „Vokuhila" und „Karottenjeans" nicht begeistern. Der „70er Zeitgeist" war megaout und Exoten wie North und Staccato verschwanden von der Bildfläche. In den frühen 1980er Jahren wurde der kommerzielle Verkauf der North Drums eingestellt.
Obwohl die North Drums nie ein breiter kommerzieller Erfolg waren, haben sie durch ihr auffälliges Design und ihre klangliche Besonderheit Kultstatus erreicht. Musiker schätzten vor allem ihre herausragende Klangprojektion, die sie auf der Bühne und im Studio zu einem bemerkenswerten Instrument machte. Ihre anhaltende Beliebtheit zeugt von der Innovationskraft und Kreativität ihres Designs.
MUSIKER MIT NORTH-DRUMS
Zahlreiche Musiker und Bands setzten North Drums ein, insbesondere in den 1970er und 1980er Jahren:
Alan White (Yes), Billy Cobham, Doug Clifford (Creedence Clearwater Revival), Joe English (Wings) und Russ Kunkel.
Auch in der Country-Musik wurden sie genutzt, z. B. von W.S. "Fluke" Holland (Johnny Cash) und Richie Albright (Waylon Jennings).
Lucky Lehrer (Circle Jerks) spielte North-Toms, die später restauriert und im Hard Rock Hotel & Casino in Las Vegas ausgestellt wurden.
Alex Van Halen integrierte North-Toms in sein gigantisches Schlagzeugset während der Tour zum OU812-Album von Van Halen im Jahr 1988. Chad Channing spielte North Drums in den Anfangsjahren von Nirvana, und Hana von der Band Gacharic Spin verwendet sie bis heute. Michael Krüger (Oberer Totpunk) nutzt live ein North und Staccato-Kit.
Hier findet ihr ein paar Motive von Anzeigen, meinen Drums und Fotos, die mir Fans geschickt haben.
Roger North war bereits Anfang der 70er auf der Suche nach einem Drumset mit mehr Schalldruck. Klanglich sollten sie direkter klingen mit mehr tiefen und mittleren Frequenzen sowie mehr Volumen. "Ein Kit, das sich in kleinen Clubs auch ohne PA durchsetzen kann". Er tüftelte und überlegte und fand in Fiberglas das perfekte Material für die Revolution im Drumdesign: 1973 war das erste Kit am Start!
Das Konzept der Drums war inspiriert vom Aufbau eines Schalltrichters: Der Kessel setzt sich zylindrisch fort, öffnet sich exponential und ist um 90 Grad nach vorn in Richtung der Audienz gebogen. Nicht nur „Live" setzen sich die Drums durch - viele Studios waren von den Drums begeistert, da sie durch die Öffnung gute Mikropositionierungen sowie eine differenzierte und gut trennbare Abnahme ermöglichen.
2016 habe ich bei Ebay ein günstiges North-Kit entdeckt und mich mit dem Verkäufer auf halber Strecke auf der Autobahn. HH-Berlin getroffen. Leider war nicht alles so okay, wie versprochen. Dann begann wieder die ganze Arbeit von vorn. Abschleifen, Bohrungen zuspachteln, feinschleifen und zum Autolackierer bringen. Da hat mir Rolf geholfen - siehe Fotos. Sticker habe ich nachgebaut – Suddenly it´s 1973!
Wie klingen diese merkwürdigen Kits überhaupt? Laut! Natürlich können die Schlagzeuge nicht mit modernen Maple-Drums mithalten – auch weil sie kein Resonanzfell besitzen. Aber wer den echten trockenen 70er-Sound sucht, wird ihn finden. Ich habe 2021 mit Tom Wendt, der alle OT-Alben gemixt und gemastert hat, beide Kits aufgenommen. Ohne Effekte. Die einzelnen Toms, Fill-Ins und Beats. For free!
„Roll on Staccato´s future in sound - tomorrow´s drum today“
So wird die britische Fiberglas-Revolution 1977 in einer Anzeige präsentiert: Eine in Nebel gehüllte, weiße amorphe Formstudie, die nur entfernt an Schlagzeug-Design erinnert. 1978 montiert man das Drum auf eine Mondlandschaft und setzt einen NASA-Astronauten mit Sticks hinter das Kit und verkündet frech den adaptieren Armstrong-Slogan: „A Giant Leap in Drum-Design“. Das „Staccato-Fortissimo“ ist da!
So wird die britische Fiberglas-Revolution 1977 in einer Anzeige präsentiert: Eine in Nebel gehüllte, weiße amorphe Formstudie, die nur entfernt an Schlagzeug-Design erinnert. 1978 montiert man das Drum auf eine Mondlandschaft und setzt einen NASA-Astronauten mit Sticks hinter das Kit und verkündet frech den adaptieren Armstrong-Slogan: „A Giant Leap in Drum-Design“. Das „Staccato-Fortissimo“ ist da!
Nachdem ich Ende der 80er mit einem schönen, aber abgerockten 50er-Jahre Trixon-Luxus in Blue-Sparkle die ersten Bandversuche gestartet hatte, verfolgte mich eine Erinnerung an 70er-Jahre-Musikladen-Sendungen. Merkwürde Fisheye-Kamerafahrten in trichterartige Kessel. Schließlich entdeckte ich North aus den USA. Nach einiger Recherche fand ich ein Foto von einem noch skurrilerem Kit: Staccato!
Wie klingen diese merkwürdigen Kits überhaupt? Laut! Natürlich können die Schlagzeuge nicht mit modernen Maple-Drums mithalten – auch weil sie kein Resonanzfell besitzen. Aber wer den echten trockenen 70er-Sound sucht, wird ihn finden. Ich habe 2021 mit Tom Wendt, der alle OT-Alben gemixt und gemastert hat, beide Kits aufgenommen. Ohne Effekte. Die einzelnen Toms, Fill-Ins und Beats. For free!
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